Dominium terrae. Das Zeitalter des modernen Menschen.

Über siebenkommafünf Milliarden Menschen bevölkern den Planeten Erde. In manchen Gegenden wird es da richtig eng. Familien leben auf wenigen Quadratmetern zusammen und schaffen dennoch den Alltag.
Mindestens 162.000 Hektar Land besitzt dagegen Jeff Bezos. Der Amazon Chef nimmt damit Platz 28 der Immobilienkönige in den USA ein, also knapp vor Mittelmaß.

Wo der Mensch sich breit macht, da bleibt immer weniger Raum für Flora und Fauna. Interessant sind die oft nur noch, wenn man davon einen vollen Magen bekommt oder sie in die eigene Freizeitgestaltung passen.

Die Blechlawine überrollt alles

“Braucht es wirklich freilebende Elefanten auf unserem Planeten?”
Ist es denn nicht egal, ob es noch 200 oder null Tiger irgendwo in Indien gibt? 99,99% der Weltbevölkerung wird niemals auf einen wilden Tiger treffen, die 0,000irgendwas% es wohl bereuen.
Der Beutelwolf, der Dodo oder der Plateau Döbel, kaum hatte man sie entdeckt, da waren sie auch schon weg.
Ob jetzt eine Amsel im Garten herum springt oder nicht, was soll das?
Der Berggorilla und Blauwal sind ja schön und groß – aber sie hatten ihre Zeit.

Das Zeitalter des modernen Menschen
Ein Großteil der Tier- und Pflanzenwelt hat im Zeitalter des modernen Menschen einfach keinen Platz mehr.
Die Erde ist einem steten Wandel unterworfen. Es gab das Zeitalter der Meere, der Dinosaurier, der Großsäuger wie Riesenfaultier, Mammut oder Säbelzahntieger.
Sie sind Geschichte, waren über einen bestimmten Zeitraum die beherrschenden Arten, dann kam der Modellwechsel.
Selbst den Neandertaler hat es erwischt.

Der moderne Mensch lebt nicht mehr aus der Natur.
Der moderne Mensch hält sich das an Tieren und Pflanzen, was er zum Leben benötigt.
Er setzt auf eine Nahrungsmittelindustrie die die Versorgung sicher stellt.
Diese Industrie benötigt Raum und Ressourcen.
Sie benötigt Energie, Wasser, Licht und Transportkapazitäten.

Kunstwelten sind unser Habitat

Wie ein Biber, der ohne Rücksicht auf andere seine Burg in einen Fluss setzt um seine Art zu erhalten so agiert der modere Mensch.
Er ist die vorherrschende Art und was er tut dient ihm zum Arterhalt.
Wälder roden, Flüsse aufstauen, Strassen bauen, die Erde nach Bodenschätzen durchpflügen. Das alte Modell des Planeten der vielen Säugetiere ist überholt. Der Mensch muss den kompletten Planeten für sich übernehmen um zu überleben.

Es wird eng für andere

Vor wenigen hundert Jahren war ganz Europa ein einziger fast undurchdringlicher Wald.
Vermisst ihn jemand? Wenn heute ein Wolf auftaucht, dann bricht Panik aus.
Wenn morgen das letzte freilebende Nashorn auf einen Großwildjäger trifft, dann vermissen wir es. Wie lange? Ein halbes Jahr? Zwei Jahre?
Erinnern Sie sich noch an den Plateau Döbel (lat. Evarra eigenmanni) am Anfang des Textes? Den gab es bis 1954 in Mexiko. Die dortige Wasserverschmutzung hat er nicht überlebt. Vermissen Sie ihn?
Er hat es ja nicht einmal auf unsere Speisekarte geschafft.

“Früher gab es hier diese Nashörner – jetzt wird hier Getreide angebaut oder industriell seltene Erden, für unsere Mobilität & Kommunikation, gefördert.” So nimmt es dann die kommende Generation zur Kenntnis.
Dazu Fotos, Filme und ein Wikipediaeintrag.

Die schönsten Naturfilme entstehen demnächst ohnehin im Rechner. Für den modernen Menschen, der die Umwelt über soziale Netzwerke und das manipulative Bewegtbild wahrnimmt ist das doch ideal.

Man kann nicht alles retten – wir haben mit Banken und Konzernen schon genug zu tun und die beeinflussen unser Leben mehr als ein unbekanntes Faultier im fernen Amazonasbecken.

Macht euch die Erde untertan. Genesis 1.28

Das ist unsere Maxime. Nach der lebt der moderne Mensch, die aktuelle Krone der Schöpfung. Und doch sollten wir eines nicht vergessen, auch wir werden nur temporär die absoluten Herrscher sein. Daher muss uns eines wichtig sein: Lasst uns die Erde an nachfolgende Lebensformen besenrein übergeben.

Wir wollen ja kein schlechtes Gerede.

#ironieoff