“Upgrade durchgeführt” – Starcraft Spieler kennen den Satz.
Auch wir haben ein Upgrade durchgeführt. DJI Phantom 2 zu Phantom 3 Professional.
Der neue ist ein wenig schwerer, kommt in güldenem Gewand und verfügt über eine deutlich angenehmere Fernbedienung.
DJI Phantom 3 Professional mit 4K Kamera.
Der P3Pro liegt stabiler in der Luft als der P2Vplus und die Kamera lässt sich nun komplett über die Fernbedienung steuern. Die hat aber nur noch einen fest eingebauten Akku – also vor dem Flug alles schön laden. Dabei ist der Akkuverbrauch des Multikopters etwas höher als beim Vorgänger.
Nutzt man das iPhone (hier 6er) als Kontrollmonitor, dann erstaunt der hohe Batterieverbrauch der DJI GO App. Nach ca. 40 Minuten Flugzeit ist die Ladung im Appleteil gewöhnlich auf jämmerliche 20% abgesackt.
Aber der P3 ist ein deutlicher Sprung nach vorne, wobei der P2 Vision + schon sehr gut war.
Die P3 4K Cam ist weniger fischäugig und die Parameter wie Blende, ISO, WB lassen sich sauber einstellen.
Optional gibt es ein HDMI Out Modul für 120€ für die Fernbedienung – damit lässt sich das reine Bildsignal auf einen HDMI Monitor oder anderes Gerät ausgeben. Ansonsten ist ein iPad mini ab Version 2 das ideale Kontrollgerät für den Copter.
Es ist schon ein sehr schönes Spielzeug 😉
Und Arbeit muss ja Spass machen.
An was erinnert mich nur dieses Palm Jumeirah in Dubai?
Dubais Palm Jumeirah und der Face Sucker aus Alien
Und damit wären wir beim Drehort.
Dubai. Mit 2.2 Millionen Einwohnern grösste Stadt in den Vereinten Arabischen Emiraten.
Sechs Stunden dauert der Flug auf zu harten Sitzen im Emirates A380 von München in das Drehkreuz Dubai.
Wie immer gab es bei uns die grosse Diskussion “Was ist mit dem Zoll?”.
Soll ein Carnet gemacht werden?
Wir führen ein neben drei Kameras auch einen Quadrocopter mit Cam und werden dort ein GOLF Event drehen. Gleich mal als Auflösung – kein Carnet, denn es gibt für Dubai über die IHK kein Carnet für Berufsausrüstung, nur für Messegüter.
So haben wir uns beim Zoll eine Nämlichkeitserklärung für das Equipment (nur Dinge die mehr als 1000€ netto wert sind) machen lassen. Die besagt nämlich, dass die Technik uns gehört und nicht verzollt werden muss.
Die ist beim Grenzübertritt im Gegensatz zum Carnet nicht vorzuzeigen.
Und wir sind dann auch ruckzuck im Lande.
Das “alte” Dubai am Creek
Dubai ist schon ein eigenartiges Konstrukt. Vor 50 Jahren war dort wohl nur Sand mit ein paar Beduinen Zelten darauf. Drumrum Dromedare und Dattelpalmen.
Die soll es immer noch geben, die Dromedare, gesehen haben wir aber keines. In den Zelten wohnen jetzt die Arbeiter aus Pakistan, Afrika und Indien die das gesamte System am laufen halten. Taxi, Service, Bau, Grünpflege – einfach alles.
81% der Einwohner sind ausländische Dienstleister.
Das neue Dubai
Ein typischer pakistanischer Taxifahrer (Taxis sind sehr günstig) darf nach eigener Aussage alle 18 Monate für 6 Wochen nach Hause um seine Familie zu besuchen.
Ich habe noch nie so viele Baustellen auf einmal gesehen. Wo man hinkommt wird gebaut. Die Stadt wächst nach oben und in die Wüste hinaus.
Sie frisst sich regelrecht in die endlose Weite aus Sand und aus jeder Baulücke spriessen neue Turmungetüme empor. Es ist ein El Dorado für Architekten. Die Gebäude hoch wie in HongKong aber wesentlich stylischer.
Dubai Marina
Zurück zum Praktischen.
Wie erwähnt sind Taxen sehr günstig, auch die S/U Bahn bringt einen an die entscheidenden Orte und ist für umgerechnet 4 Euro für das Tagesticket zu haben.
Wir haben natürlich einen Mietwagen. Wer jetzt auf ein Navi hofft, der kann einpacken. Gibt es nicht. Karte? “Shure we have” – und der Hertz Mitarbeiter reicht und einen Kinderplan mit den 5 wichtigsten Strassen drauf. Das ist die eigentliche Krux hier – die Strassenführung und Beschilderung bietet noch viel Optimierungspotential.
Wo eine Abfahrt ist muss es nicht zwingend eine Auffahrt geben. Ein Kleeblatt wie bei unseren Autobahnen sucht man hier oft vergebens.
Einmal falsch abgebogen…. dann dauert es.
Der Verkehr ist dicht, aber fliesst erstaunlich schnell. Es gilt das Recht des grösseren SUVs.
Allerdings wird soviel gebaut, dass das in 12 Monaten alles schon wieder ganz anders sein kann.
Was wir in Dubai mit dabei hatten war ein Quadrocopter mit Kamera am Gimbal, so eine Flying GoPro.
Phantom Quadrocopter bei der Abendveranstaltung auf dem Hotel Gelände
Da herrschte eine gewisse Unsicherheit, inwieweit wir sie einsetzen können.
Man muss da mit den Leuten vor Ort abklären, dann klappt es auch.
Auf dem Golfplatz war es ohnehin kein Problem und ein potentieller FlyAway, also das selbständig machen des Fluggerätes, bleibt da eher ohne Folgen.
Und man muss halt fliegen können…
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=5eL5z_eQkLE?rel=0&showinfo=0&w=853&h=480]
Aber das war die einzige ausserplanmässige Landung.
Für die fliegende Cam gilt das gleiche wie für jede Aufnahme – einfach die Rechte Dritter beachten, niemanden gefährden und es ist stressfrei.
Tiefer Anflug auf übende Golfer.
Dubai ist jetzt kein Ort, an den es mich magisch zurückziehen wird. Zu künstlich, irgendwie wie eine Art Disneyland im Wüstensand.
Nach 8 Tagen Dubai waren wir dann wieder zurück im kühlen Bayern.
Was blieb war unser komplettes Gepäck und Equipment. Das hatte man bei Emirates vergessen einzuladen….. klingt lustig, ist es aber nicht.
Es war ja nur eine Frage der Zeit.
Begonnen hat doch alles mit den DV Kameras – gute Bildqualität, preiswert und im Verhältnis zu einer BetacamSP Sony 300er irrsinnig kompakt und billig. Schnell fanden miniDV Kameras ihren Weg ins EB Equipment.
Als 2te Mühle, wenn es eng wurde, oder für besondere Einstellungen. Ich erinnere mich da vor allem an Fluggeräte – also bei der Piper oder dem Eurofighter im Cockpit, an den Kufen eines Rettungsheli.
Dann kam die GoPro und ihre Konkurrenten. Bei machdas haben wir die ContourHD GPS, winzig und einfach klasse bei Bildqualität und Funktionalität.
Unkaputtbar im Unterwassergehäuse.
Und jetzt?
Quadrocopter – first flight
Jetzt geht es in die dritte Dimension, die Höhe. Der Quadrocopter findet seinen Weg ins normale Teamequipment – ok – optional. Kostet extra, wie die Contour.
Der Quadrocopter, gerne benannt als Drohne, bietet neue Perspektiven, ist dabei aber schnell einsatzbereit und wenn man motorisch nicht komplett daneben liegt, auch gut zu bedienen.
Wir haben jetzt einen und fliegen das Teil und uns gerade ein.
http://youtu.be/3etaMSakZ10
Die HD Kamera hängt an einem Gimbal und wird erstaunlich gut fixiert. Eine nachträgliche Bildstabilisierung ist eigentlich nicht mehr notwendig.
Im Einsatz dröhnt die Drohne einem übrigens das Trommelfell zu. Die Rotoren sind sehr laut und erzeugen das Geräusch eines sehr sehr wütenden und sehr sehr grossen Hornissenschwarms.
Phantom im Anflug
Daher ist sie nicht so universell einsetzbar wie eine kleine Kamera.
Im Film hört man nichts davon, da die Cam keinen Ton aufzeichnet – was eh sinnlos wäre.
Grundsätzlich ist auch das Überfliegen von Menschenmassen, wie beim Public Viewing, nicht erlaubt. Der Haupteinsatz dürfte damit im Industrie / Sport / BusinessTV Bereich liegen.
Wichtig: Eine Drohne/Quadrocopter muss Haftpflichtversichert werden, sonst naht Ärger. Damit produziert das neue Gadget laufende Kosten von ca. 200€ pro Jahr im professionellen Einsatz.
Ausserdem gibt es Bundesländer, da sind Drohnen/Quadrocopterflüge ohne Genehmigung komplett verboten. Mein Gruss geht hier rein zufällig nach Hamburg.