G2 statt 2G – weil es weiter geht

Er hat es wieder getan.
Grant Petty, CEO von Blackmagic Design, hat in seiner unnachahmlich unglamourösen Art am 12.11.21 eine neue Kamera präsentiert.

Blackmagic URSA Broadcast G2

Zugegeben, ganz neu ist sie nicht wie das Anhängsel G2 verrät. Es handelt sich um die 2te Generation der URSA Broadcast.
Wie der Name erahnen lässt, war die Kamera gedacht für TV Sender und den Einsatz im Studio und Eventbetrieb.
Auf Messen habe ich die Broadcast G1 einige male angetroffen, selbst ,mit ihr gearbeitet.

Blackmagic URSA Broadcast G2

Jetzt ist die G2 da.
Und die ist wesentlich universeller einsetzbar, irgendwie eine Mischung aus der Broadcast G1 und der URSA mini Pro (G2).

6K Auflösung

Wird die Cam mit B4 Mount (für Broadcastobjektive) betrieben, dann ist die Aufnahme in HD und UHD möglich.

Tauscht man den B4 Mount gegen den beiliegenden EF Mount für Canon Optiken aus, dann wird die G2 zur 6K Kamera. Und kann als 2nd unit für Drehs mit der URSA mini Pro verwendet werden.
Allerdings fallen unter 6K die ProRes Codecs weg.

Codec und Speicher

Mit der UB G2 kommen auch zwei neue Codecformate. Einmal H264 für HD und dann noch H265 für UHD. Dabei liefert der H265 SDI getaufte Codec 10Bit 4:2:2 bei einer relativ geringen Datenrate. So lassen sich laut Petty günstigere SD Karten als Speicher verwenden.
Ferner kann die UB G2 Apple ProRes 422 (HQ) und BRAW.
Als Speicher verwendet die UB G2 neben SD auch die bekannten CFast Karten und kann über einen USB-C Anschluss auch externe Medien zur Aufnahme einbinden.

Ein Novum

Shoulder Pad, Griff, Monitorhalter und V-Mount Platte sind bereits im Lieferumfang.
Das kostete bisher ca 450 Euro extra.
Damit ist die Broadcast G2 mit knapp 3400 netto ein echtes Schnäppchen, gerade wenn man “alte” Broadcast HD Optiken zur Hand hat.

Die Kamera ist eine echte Mühle für die IT Welt und Remote Interviews.
Dazu ein anderes mal mehr.

Alles weitere gibt es hier: Blackmagic

Oder in einigen Wochen hier, denn die Kamera ist bereits bestellt um endlich die betagte PDW700 zu ersetzen. Die exzellente Fujinon HD 17fach mit Doppler sucht Anschluß.

NAB Show 2018 – it’s magic

 

Viva las Vegas

Die NAB Show in Las Vegas – einmal im Leben sollte man dann doch da gewesen sein.
Gesagt, gebucht, geflogen, getan, geschaut, gefreut, geschrieben.

Die NAB Show ist die bekannteste Messe rund um Broadcast/Film/Equipment/Solutions auf diesem Planeten und ein guter Grund sich in die Wüste Nevadas aufzumachen.
NAB steht dabei für National Association of Broadcasters und das Motto lautet “Where content comes to life“.

Las Vegas macht es einem leicht, bei 42 Grad Aussentemperatur verzieht man sich gerne in die klimatisierten Messehallen oder in eines der Spielkasinos.
Aber bereits wenn man sich dem Las Vegas Convention Center annähert wird klar – einer der prominentesten Aussteller auf der diesjährigen Show ist Blackmagic.

Blackmagic Werbung ist omnipräsent auch ausserhalb der Messe

Die Australier mausern sich zum ernstzunehmenden Player im Kamerageschäft. Spätestens die erfolgreiche Einführung der URSA mini Pro hat dies endgültig gezeigt.
Der Messestand, einer der größten und bestbesuchten auf der NAB, unterstreicht das.

The all new Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K

Lange wurde sie erwartet, auf der NAB endlich allen präsentiert.
Die neue BMPCC ist da. In 4K.
BlackMagic Pocket Cinema Camera 4K. Langer Name für eine kleine Kamera die es aber in sich hat.

Die neue BMPCC 4K war im Mittelpunkt des Interesses auf dem Blackmagic Booth.

Mit der neuen Pocket 4K ist BM ein echter Coup gelungen.
Die interne Aufzeichnung in 4K RAW und vernünftige Anschlüsse wie ein mini XLR Eingang für den Ton, der bei Bedarf auch 48V Phantomspeisung liefert, gehören ebenso zur Pocket 4K wie ein 5 Zoll grosses, sehr gutes HD Display und ein vollwertiger HDMI Ausgang.
Ausserdem hat BM der Pocket noch einen Stereo 3.5mm Klinkeneingang und eine 12V Buchse für eine externe Stromversorgung mitgegeben.

5 Zoll 1920×1080 Pixel Display, HDMI out und XLR IN

Die Kamera liegt sehr gut in der Hand, alle wichtigen Bedienelemente, darunter Menue, HighFrameRate, Fokus, Blende, Rec sind sehr gut erreichbar.
Bei den ausgestellten Pockets handelte es sich noch um Vorserienmodelle mit Alu Chassi – in der Serie verfügt die Pocket über ein Carbongehäuse.
Dieses wird noch einmal ca. 100 Gramm leichter sein als das Vorserienmodell.

Handschmeichler

Die Pocket verfügt über einen aktiven Micro Four Third, kurz MFT, Objektivmount.
Aktiv, weil die BM Pocket damit die Blendensteuerung und den Autofokus aktuller MFT Optiken nutzen kann.
So sind zum Beispiel alle Optiken nutzbar, die auch an der GH4/5 verwendet werden. Natürlich wildert BM mit der neuen Kamera im bisher sehr erfolgreichen Markt der MFT Cams.
Platzhirsch Panasonic wird das sicher genau zur Kenntnis nehmen – müssen.

Dank MFT Mount lassen sich zahlreiche Optiken an der BMPCC 4K nutzen

Der 4/3 Zoll Sensor ist laut BM sehr lichtempfindlich und verfügt über 4096×2160 Pixel. Die maximale ISO beträgt 6400.

It is all about Codec and 12 Bit

Klarer Vorteil der BMPCC 4K gegenüber der GH Serie von Panasonic ist die grosse Auswahl an professionellen Codecs.
Die Pocket kann sogar in 12 Bit CinemaDNG RAW intern aufzeichnen und ist damit die ideale Einsteigerkamera für einen echten HDR Workflow.
Um wirklich vernünftige HDR Projekte für Dolby Vision zu realisieren ist eine Kamera mit min. 10 Bit Aufzeichnung und ProRES 4444 Codec nötig. Noch besser ist natürlich die Aufzeichnung in RAW.
Beides stemmt die BMPCC 4K mit links.
Um beim Dreh ein Gefühl für das spätere HDR Material zu bekommen werden mit der Pocket 4K neue LUTs ausgeliefert, darunter ein 2020 Hybrid Log Gamma LUT.

Überhaupt einige Worte zur Aufzeichnung, die schafft die Pocket in 4K mit maximal 60 Bildern pro Sekunde. Alternativ kann sie auch in FullHD aufnehmen, dann mit 120 fps, eine Slomo Funktion fehlt.
Neben CinemaDNG RAW, CinemaDNG RAW 3:1/4:1 kann auch in Apple ProRES 422 HQ und darunter aufgezeichnet werden.
Der Dynamikumfang in RAW oder im Filmmodus beträgt 13 Blenden.

Als Speichermedium kann zwischen CFast 2.0 (für RAW) und SD Card, dank eines USB 3.1 Anschlusses sogar eine externe HDD gewählt werden.

Drehen von HDR geeigneten Content ist mit der Pocket kein Problem, dank RAW und 12 Bit

Auch bemerkenswert, bei den Akkus geht BM keinen eigenen Weg, sondern setzt auf die verbreitete Canon LP Serie. Daneben kann die Kamera auch über den 12V IN und den USB 3.1 Anschluss mit Energie versorgt werden.
Ausserdem hat die Pocket 4K ein Tally und einen Selfie Auslöser.

Wo so viel Licht scheint, da ist der Schatten nicht weit.
Eigentlich sind es nur zwei Dinge, die Pocket besitzt keine ND Filter, dies ist sicher auch der Baugröße geschuldet und – was ich wirklich schade finde – das 5″ HD Display ist fix verbaut.
Es lässt sich nicht herausklappen. Das, so BM ist ein Tribut an den Preis.
Mechanik kostet eben.
Dafür hat die Kamera auch auf der Oberseite eine Gewindebohrung, ideal für einen kleinen Monitor auf MagicArm wie den Video Assist oder einen Sucher.

Zefixes Display der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K.

Die Pocket wird es ab Juli 2018 für 1295 Dollar zu kaufen geben.
Aus meiner Sicht ein Schnäppchen, trotz des fix verbauten Displays.
Dank der Codecs und des MFT Mounts auch eine Alternative zur GH Serie von Panasonic und das ohne externen Atomos Recorder.
Dass BM noch Resolve Version 15 auf der Messe präsentierte wurde dank der Pocket fast zum Nebenthema.

Was noch?

So interessant die Pocket für uns Kameraleute ist, es gab natürlich noch mehr auf der NAB zu sehen.
It is all about Content könnte man sagen. Darunter natürlich auch die Frage wie bringt man ihn zum User. IT/IP (Broadcast 3.0) war allgegenwärtig, Big Data spielt jetzt bei den Broadcastern eine immer grössere Rolle.

BigData und IP

Deine Daten, meine Daten

Und damit die Möglichkeit bis ins letzte Fitzelchen Geld mit Content zu verdienen. Folgt klassisches Fernsehen dem Giesskannenprinzip, so kann über eine Verbreitung via Internet in Verbindung mit BigData jeder User individualisert angesprochen, will meinen umworben, werden.

Wenn also 100.000 Menschen einen Film gleichzeitig über IP anschauen, dann kann theoretisch jeder einen auf sein Konsumverhalten passenden Werbespot nebenbei gezeigt bekommen.
What a wonderful world.

Und als kleine Pause beim Lesen, hier einige Impressionen von der NAB Show. Gedreht mit der Sony Alpha 6500.

…. und weiter im Text:

Passend dazu spielte natürlich das Thema Watermark ebenfalls eine grosse Rolle auf der NAB – denn der Content soll bestmöglich vor Raubkopierern geschützt werden auf dem Weg zum Konsumenten.

Da wundert es kaum, dass Google und Facebook ebenfalls auf der Messe präsent waren.

Wenn es um User Daten geht, dann dürfen FB und Google natürlich nicht fehlen.

Immer wichtiger, wenn es darum geht Content an den Mann oder die Frau zu bringen wird vimeo. Der Videodienst bietet jetzt auch die Möglichkeit bei ihm gehostete Filme direkt in Facebook und YouTube zu spiegeln.

Displays – weggeblendet

Gerade aus Asien kamen sehr viele Hersteller grosser, überbrillianter Displays. Da taten einem schon fast die Augen weh bei diesem Wettlauf um Kontrast und Brillianz.

Den Größen und Formen scheinen dabei kaum Grenzen gesetzt.

8K – Das K steht für Kommt

Keine Frage ob, eher wann, 8K kommt.

Ebenfalls aus Asien kommen die führenden 8K Lösungen. Ikegami preschte bei den Kameras mal vor und Sharp zeigte 8k Kameras und Monitore. Zu sehen waren Aufnahmen die mit einem 8K Endoskop gemacht wurden.
Das war beeindruckend und ich dachte spontan an “8K kann Leben retten”, da der Arzt ein absolut messerscharfes Bild bekommt.

8K bei der Endoskopie – aktuell nur in Japan

Aber nicht nur im OP spielt 8k eine Rolle, Japan wird im Dezember 2018 mit der 8K TV Ausstrahlung beginnen. Auf der NAB hatte man Gelegenheit in einem 8K Cinema erste Blicke auf japanische 8K HDR Produktionen zu werfen. Unter uns, es haut einen weg.
Die Qualität ist atemberaubend, darunter war eine Aufzeichnung eines Ballets, man hatte wirklich das Gefühl (bei entsprechender Einstellungsgrösse) im Theater zu sitzen. Natürlich war auch der Ton entsprechend.

Making of Inhalt

Zahlreiche Greenboxen und virtuelle Studios waren über die Messe verteilt, viele robotergesteuerte Kameras und ohne Gimbal geht heute scheinbar nichts mehr.

Der Trend geht zum HighTech für HighTech Produktionen. Es wird automatisiert wo es nur möglich ist.
Irgendwann werden die Moderatoren durch Avatare ersetzt – erste Modelle waren zu erahnen.

All in One

Der Ü-Wagen in der Cam

Die Kamera wird zur Sendeeinheit, zum Ü Wagen. JVC präsentierte mit der Connected Cam eine Lösung für alle Broadcaster die immer und überall Live sein wollen.
Und auf der anderen Seite, beim Zuschauer gab es erste AR Anwendungen aus, wieder einmal, Asien.
Eine iPad Anwendung die zum TV Bild live Informationen einblendet. Einfach mit dem Pad den Fernseher anvisieren und die Infos werden eingeblendet.

Zusatzinfo (leicht zeitverzögert, daher der Bildunterschied TV/Pad) aufs iPad dank AR

Rundumblick für alle

VR – Virtual reality nahm ebenfalls einen grossen Raum in der Diskussion ein – ich würde sagen es wurde bewusst gepusht. Das liegt sicher auch daran, dass Samsung als VR Hauptakt genug Geld und Marktmacht ins Spiel bringt.

 

So soll VR endlich den Durchbruch schaffen. Hardwarehersteller gibt es genügend – die Geschichten für VR Filme müssen aber erst geschrieben werden, darüber war man sich einig.

VR Kamera von Samsung

Kurzum es fehlt der Killercontent der die Zuschauer ins VR treibt. Einzige Ausnahme ist aktuell der Spielemarkt.

VR Spieler unterwegs in seiner Welt

Und in der Architektur spielt VR schon heute eine grosse Rolle. Für die Innenansicht von Gebäuden zum Beispiel eignet sich VR hervorragend. Und VR ist gerade für diese Anwendung auch ohne Brille gut nutzbar. YouTube warb auf der NAB mit “YouTube is VR” gezielt dafür.
Präsentiert wurde aber auch der VR CouchPotatoe.
Platz nehmen, Brille auf und los geht es. Passend zum Film bewegt sich auch das Möbel.

Die Chips muss man noch selbst essen, sonst ist alles automatisiert.

Show must go on

Neben zahlreichen Produkten, darunter Kameras, Optiken, Grip, Licht bis hin zu Produktionsfahrzeugen die hier alle nicht aufgeführt werden können sind es natürlich die Vorführungen zu unterschiedlichsten Themen, die den Reiz einer solchen Messe ausmachen.

Wenn Bloom spricht braucht man sich um mangelndes Interesse keine Gedanken machen

Und wie jede Branche hat auch die Filmbranche ihre Stars, wie den Filmemacher Philip Bloom, der die Vorzüge der Fujinon Cinema Zooms einem eifrig lauschenden Publikum erläuterte.

Viele der Vorträge wurden auch im eigens eingerichteten NAB Live Studio übertragen.
Die Qualität der Vorträge – ich habe einige angehört – ist sehr hochwertig.
Die Leute kommen aus der Praxis, das merkt man einfach.
Wer Geld ausgibt, der bekommt noch mehr auf die Ohren, denn gerade die besten Vorträge kosten extra.

NAB Live Studio – kurz vor Lunchtime

Aufhören möchte ich diesen kurzen Einblick in die NAB mit einem schönen Stückchen Hardware.
Einem Bild der Sigma 18-35mm T2 Cinema Lens.
Ganz ohne Strom, ohne Software – einfach nur ein feines Glas in einem edlen Gehäuse.
Montiert ist die Sigma an einer RED Dragon.
RED – das sei nicht unerwähnt – hatte wie Apple auf der NAB keinen eigenen Stand.
Das ist auch ein Signal, denn die Vermarktung und Verbreitung von produziertem Content nimmt auf der Messe ohnehin mehr Fläche ein als die Produktion.

Departure: Patona V-Mount Akku 95Wh.

Fliegt man mit Equipment, dann zählen bei Akkus zwei Faktoren: Gewicht und Power.
Laut der 2016er EU Richtlinie wird es bei Li.Ionen Akkus immer schwieriger, die in den Flieger zu bekommen. Ausführlich ist es hier auf Film TV Video erklärt.

Kurz gesagt gilt – unter 100 Wh Kapazität gibt es keine Probleme, darüber wird es komplizierter.

Akkurichtline bei Qatar Airways.

Tricky ist auch noch, dass lose Akkus (Spares) nicht mit dem Frachtgepäck aufgegeben werden dürfen.
Diese müssen eingebaut/montiert sein.

Das Gros unserer Akkus hat 160 Wh und mehr.
Die Dinger müssen einfach an der Sony PDW 700 lange funktionieren und die 700er frisst Strom wie eine Hexe kleine Kinder. Gierig.
Im Einsatz sind IDX, Sony, RedPro, Beillen, SWIT.

An den LED Flächenleuchten hängen die alten Sony BPL60, die sind durchgenudelt, taugen nix mehr an der Cam, auch nicht an der URSA mini, und sind mit 950 Gramm für 60 Wh (0,06 Wh/g) zu schwer.
Dann sind da noch 80Wh IDX Endura, aber auch die haben die besten Jahre hinter sich, werden also an LED Leuchten, Mischern und Field-Monitoren enden.

Patona jetzt mit V-Mount

Wer zum Beispiel bei eBay “Patona Akku” eingibt entdeckt jede Menge Ersatzakkus für Canon EOS und Sony DigiCams. Jetzt bietet Patona auch Akkus mit V-Mount für professionelle Broadcast- und Filmkameras. Neben einem 190Wh Boliden auch einen 95 Wh Akku mit drei Besonderheiten.

Der Patona 95Wh Akku wiegt nur 550 Gramm  (0,17 Wh/g), verfügt über Staus LEDs und einem D-TAP Anschluss. Als Bonbon bringt er auch noch einen USB Anschluss mit. Damit kann man vor Ort die GoPro oder das Smartphone laden.

Der Patona Akku lässt sich mit unseren vorhandenen V-Mount Ladern (Axcom, Sony, NoName) auf Leistung bringen, aber was das besondere ist, über den D-TAP Anschluss kann man den Akku ebenfalls laden.

Lädt am D-TAP

Dafür liefert Patona ein handliches Ladegerät (weltweit nutzbar da 100-220V) für 50€ brutto.
Die 95Wh Akkus selbst kosten 129€ das Stück, das ist sehr preiswert.


Dies, die “nur” 95Wh Leistung, das geringe Gewicht und das kompakte D-TAP Ladegerät waren ausschlaggebend, es mit Patona einmal zu probieren.
Wir haben schon mal getestet: Ein voll geladener Patona 95Wh zeichnet aktuell an der URSA mini 4.6k über 90 Minuten in UHD ProRES422 25fps auf. Das war aber ein reiner Studiotest und ist daher nicht so aussagekräftig.

Mehr gibt es in einigen Wochen zu berichten, die vier neuen Akkus gehen jetzt in den Einsatz.
Fliegen, drehen, fliegen. Mehrere Drehorte,  u.a. bei 30 Grad und gut 90% Luftfeuchte. Wir werden sehen, wie sie sich schlagen.

Mehr in einigen Wochen.

Alles so schön neu – und garantiert nicht käuflich.

Wo soll ich anfangen?
Früher?
Weil da ja alles besser war.
4:3 Bild. Matschige SD Auflösung mit 720×576 Pixeln, aber gut genug für die Röhre in den deutschen Wohnzimmern.
Das haben wir zum Glück hinter uns.

Was aber wirklich besser war, als Produktionsfirmen konnte man sich auf die Broadcasthersteller verlassen.
Auf der NAB wurde eine neue Kamera, ein Scheinwerferset, Audiozubehör präsentiert – ein Release Datum genannt und dann gab es das zu kaufen.
Meist für horrendes Geld.
Aber es war da.

Jetzt ist alles billiger, seit die IT den Broadcastmarkt aufmischt.
Die Kunst ist heute ran zu kommen an die supertollen Produkte die auf Messen wie der NAB, CES oder IBC in Glaskästen präsentiert werden.

Nehmen wir Blackmagic, ich mag die Australier. Sie haben sicher Impulse in den Markt gebracht, mit ihrer BMPC oder der BMPPC.

URSA mini - nicht käuflich
URSA mini – nicht käuflich

Und im Frühjahr auf der NBC in Las Vegas einen echten Knaller gelandet, mit der Vorstellung der URSA mini. Eine kompakte 4.6K Kamera die die Vorteile der BMPC und URSA ideal zu verbinden schien. Ende Juni 2015 würde die URSA mini ausgeliefert werden, so Blackmagic.
Bis heute (November 2015) hat ist noch keine mini an die Kunden verschickt worden.
Man kann sie natürlich bestellen und, was RED damals erfolgreich vorgemacht hat, eine Anzahlung leisten. Wer jetzt schon 500 € überweist, der kommt in die EarlyDelivery Liste. Für eine Kamera, die theoretisch superspitzenklassetoll ist, aber noch kein echter Kameramann in Händen hatte.
Derweil wird der Auslieferungstermin regelmässig um 6 Wochen nach hinten verlegt.

Diese Terminproblematik nutz Sony.
Die Japaner brachten zu NAB die FS5 auf den Markt, oder besser in die Fachmagazine.
Seitdem verstopft ein Newsletter nach dem anderen mein Postfach. Alle Broadcasthändler preisen die FS5.
Kaufen Kaufen Kaufen.
Im Handel wirklich angekommen ist sie natürlich noch nicht.

Sony FS5 - nicht käuflich
Sony FS5 – nicht käuflich

Bei der FS7 hat es Sony vorgemacht – grosse Worte, dann Pause, dann in homöopathischen Dosen ausliefern.
Es nervt nur noch. Dabei ist doch der Habenwill Effekt da. Aber je länger die Auslieferung dauert, desto mehr Zeit haben Canon, Panasonic, Sony, BM und Co schon wieder ein neues Modell zu präsentieren.
Eines wo man sagt “Wow das isses”

OSMO – das isses zum Beispiel.
Nettes Spielzeug das man schnell und unkompliziert einsetzen und mit geringem Aufwand einen Aha Effekt erreichen kann.
Heute kam der Newsletter eines grossen Broadcasthändlers rein – “OSMO blablablablub … kaufen”
In 2 Wochen läuft bei uns ein Projekt an, wo sich der OSMO für ein paar Sachen gut machen würde.
Also angeklickt mit dem absoluten Willen zum Spontankauf.

OSMO - nicht käuflich
OSMO – nicht käuflich

Natürlich ist das vor einigen Wochen mit grossem TamTam vorgestellte Gimmick NICHT lieferbar.
Wann? Keine Ahnung. Allein der chinesische Hersteller DJI weiss es vielleicht.
Auch die anderen Händler haben keinen OSMO auf Lager.
Die Marketingmaschinen laufen einfach losgelöst von der Realität, getrieben von der Panik, das Feld einem Mitbewerber zu überlassen.
Der potentielle Kunde steht daneben und schaut zu – und wendet sich ab.