Südkorea.
Das Land zählt laut Wikipedia zu den 30 bevölkerungsreichsten Staaten dieser Erde.
Es ist also wuselig da mit 529 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Zum Vergleich, in Deutschland tummeln sich durchschnittlich 233 Menschen auf einem Quadratkilometer, in Mecklenburg Vorpommern stehen gar nur 69 in der Landschaft herum.
Für mich ist Südkorea immer wie das Deutschland der 80er – ein technikorientiertes Land, das forsch nach vorne schaut und der Welt zeigt, wo es hingeht.
Die Südkoreaner beherrschen den klassischen Maschinenbau.
Sie sind führend dabei beim Mobilfunk, der Medizintechnik, der Unterhaltungselektronik und dem IoT, dem Internet der Dinge.
Darunter Unternehmen wie LG, Samsung, POSCO, Hynix.
Was Unternehmen aus Südkorea auf den Markt bringen funktioniert, ist technisch up2date und oft wegweisend.
Ein weiteres gutes Beispiel ist die eigentlich sehr klassische Autoindustrie.
Da gibt es Hyundai mit seiner Submarke KIA. Also ähnlich VW und Audi (und Skoda, Seat, Cupra …), aber wesentlich pfiffiger in allen Bereichen.
VW traut sich nicht einmal 5 Jahre Garantie auf seine Autos zu geben wie es Hyundai macht. Sieben Jahre sind es bei KIA.
Wer einen Audi Q4Etron mit dem neuen Ioniq5 von Hyundai vergleicht stellt schnell fest, dass Ingolstadt eines kann – fette, einfallslose Autos bauen.
Das Glück der Ingolstädter ist einfach, dass die vier Ringe noch als Premium gelten und das Auto, das nach dem Kühlergrill kommt, einfach dann so in Kauf genommen wird. Man denkt nicht über die Stoßfänger hinaus.
Der Ioniq5 steckt voller Ideen.
Sind es nun die Relax-Liegesitze um die unumgänglichen Ladeweile mit einen kurzes Nickerchen vergessen zu machen?

Sind es die Steckdosen in und am Auto?
Denn Power ist genug da bei der 72 kWh Batterie, auch um einmal eine Bohr-, Kaffeemaschine oder Kreissäge outdoor zu betreiben.
Ist es das optionale Solardach?
Klar es reicht nicht um die Batterie zu laden, aber jeder geschenkte Sonnenstrom ist guter Strom.
Sind es die 8 Jahre Garantie auf das gesamte Fahrzeug?
Oder das futuristische Design?
Der Audi wirkt dagegen erschreckend bieder und einfallslos.
Eingeweihte wissen natürlich, dass die Südkoreaner mit führend sind im Bereich der Wasserstoffantriebstechnologie.
Also Elektromobilität realisieren mit H2 als Energieträger anstelle einer Batterie.
Der Riesenvorteil, H2 ist speicherbar und die Fahrzeuge sind in wenigen Minuten betankt. Aus dem Auspuff kommt Wasserdampf.
Der Hyundai Nexo ist ein H2-SUV.
Demnächst folgt ein Kleinbus, ähnlich dem T6, mit FuelCell Technik.

In der Schweiz fahren Hyundai Lastwagen mit Brennstoffzelle im Testlauf.
Da wäre hier im Lande unmöglich. MAN hat nix, Mercedes kommt erst.
“Das ist einfach Unsinn”
sagt Deutschlands mächtigster Automanager über Wasserstoff im Auto.
Volkswagen Chef Herbert Diess ignoriert diese Technik vollkommen und er erinnert mich immer an die Manager von Nokia, nach dem Erscheinen des iPhones.
Funfact – Diess kommt von BMW, sein alter Arbeitgeber wird 2022 einen ersten Wagen mit (Toyota) H2/Brennstoffzellentechnik auf den Markt bringen.
Und der Markt wird es richten
In Südkorea herrscht diese Wunderbare Aufbruchstimmung in Verbindung mit dem Willen es möglich zu machen.
Wie die Bundesrepublik damals, als ich Maschbau studiert habe.
Ab den Neunzigern ging es hierzulande innovativ gesehen bergab. Immer mehr Regulierung und Bestandswahrung, der Geist der ehemaligen DDR war eingezogen.
Ein Land, das sich vor allem mit selbst beschäftigte, mit ausufernder Bürokratie.
So gesehen sollte man Kim im Norden in Ruhe werkeln lassen.