Spoiler: Es war nichts mit Warten, der Godox GM55 war nach drei Tagen da.
Was ist ein GM55?
Es ist ein kleiner 5.5 Zoll großer HDMI Monitor für DSLR Kameras. Der GM55 nimmt HDMI Signale bis 4K entgegen und zeigt das Bild auf einem FullHD Display. Natürlich hat der Monitor auch ein HDMI Out – das Signal wird also durchgeschliffen.
Godox GM55 auf einer Sony FX30
Die Marke Godox war mir komplett unbekannt. Wieder etwas aus dem Land der Mitte und der Kaufgrund war simple Neugier. Auf der Godox Website gab es den GM55 für 122 Euro netto inkl. Versand per UPS.
Wie erwähnt dauerte es keine 72 Stunden bis der Monitor geliefert war.
Es dauerte aber dann doch eine kleine Weile, bis …
Standardmäßig präsentiert sich das Menu in astreinem Chinesisch.
… das Menu auf Englisch umgestellt war. Das kleine Handbuch lieferte dazu keinen Hinweis.
Neben dem Monitor legt Godox noch ein Putztüchlein, eine Kamerahalterung, ein HDMI auf Mini-HDMI, ein HDMI auf Micro-HDMI und eine Sonnenblende bei. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang!
Dafür hat er serienmäßig einen Anschluss für Akkus vom Typ Sony NP-F.
Alles dran
Der Monitor fühlt sich solide an, das Bild ist gut, aber für sonniges draussen ohne Sonnenblende nicht hell genug.
Funktionstasten
Schön sind die 6 frei belegbaren Funktionstasten. Ausserdem ist der Monitor ein Touchscreen, was gerade bei der Verwendung des optionalen Camera Control Kamerakabels sinnvoll sein kann.
Add ons
Natürlich lassen sich in den Monitor auch 3D-LUTs laden, das geschieht über einen eingebauten SD-Card Slot. Der Monitor ist standardmäßig auf Rec.709 farbkalibriert.
Der GM55 verfügt über alle Standardtools
Kurzes Fazit
Für 122 Euro netto ein Schnäppchen. Ein Monitor zur schnellen Bildkontrolle, klein, leicht und mit allen nötigen Funktionen.
Die Sony Alpha 6×00 ist eine herrlich kompakte Systemkameraserie.
Präsentiert wurde die Reihe erstmals im April 2014 unter der Bezeichnung Alpha 6000
Nach der 6000, 6100 und der 6300 folgte dann die Alpha 6500 im Dezember 2016 und konnte neben HD (inkl Slomo bis 120 fps) auch in 4K (25/30 fps) aufnehmen.
Der Touch-Focus war eine Sensation, das Thermoproblem in HD-Videoaufnahmen Geschichte.
Ausführliches zur 6500 findet sich in diesem Eintrag. Daher werde ich hier nicht mehr darauf eingehen.
Alpha 6400
Im Februar 2019 präsentierte Sony dann die Alpha 6400.
Für viele kam das sehr überraschend, da sie in der Nummernklatura unter der 65er und auch noch günstiger in der Anschaffung ist.
Der 6400er fehlt die Funktion Apps aus dem Web auf die Cam zu laden um so zusätzliche Funktionen zu bekommen.
Das kleine Webtool OpenMemories-Tweak um das 30 Minuten Aufnahmemaximum zu entriegeln wird allerdings ohnehin nicht benötigt, da die 6400er diese Sperre nicht mehr hat.
Sie zeichnet bis zum Akku- oder Hitzetot auf.
Was sind jetzt die grossen Unterschiede und welche gilt als Empfehlung für kleinere Drehs?
Beide Kameras haben einen CMOS-Sensor APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) und 24,2 Megapixel (effektiv) damit können Fotos mit maximal 6000×4000 Pixel geschossen werden.
Was schön ist, beide Kameras verwenden den gleichen Akkutyp.
Die 64er wiegt ohne Objektiv nur 402 g und damit 43 Gramm weniger die 6500er.
Gedreht wird in HD (bis 120 fps) oder mit maximal 30 fps in 4K.
Auch beim Codec scheinen beide zunächst gleichauf.
Sony Alpha 6500 zu 6400 Videoformate
In XAVC S (4k/HD) und AVCHD können alle beide aufzeichnen. Die Aufzeichnung in mp4 fiel bei der 64er dem Rotstift zum Opfer.
Eine All Intra Aufzeichnung bietet aber nur die neuere Alpha 6400.
Bei All Intra wird jedes Bild im Video einzeln gespeichert. Jedes Bild ist ein sogenanntes Intra-Frame.
Alles also ziemlich ähnlich, aber ….
Ich habe in den letzten Wochen beide Kameras als B-Cams zu einer URSA mini Pro bei längeren Interviews eingesetzt. Die Gespräche gingen immer so ca. 60 Minuten.
Bei beiden arbeitet der Autofocus sehr gut. Da die beiden Cams unbemannt sind ist der sehr wichtig, da sich die Protagonisten im Gespräch natürlich bewegen und die Alphas da sauber nachziehen.
Das klappte bisher wunderbar.
Die Blende ist bei den Aufzeichnungen natürlich manuell eingestellt, ebenso ISO und Shutter. Alleine der Fokus wird den Kameras (Objektive SEL 18-55 und SEL 18-135) überlassen. Beide Objektive zählen nicht zu den lichtstärksten (ab Blende 3.5) aber gerade das SEL 18-135 überrascht sehr positiv. Es ist im Bundle mit der Alpha 6400 überall zu haben. Beide Objektive verfügen über OSS, also die Optische Stabilisierung, was aber bei Drehs vom Stativ keine Rolle spielt.
Auf einem Gimbal dann aber schon und dafür sind die 64/65er wegen des geringen Gewichtes hervorragend geeignet.
Ich nutze sie auf dem DJI Ronin SC für bewegte Moderationen (Real Time Tracking) und wann immer Bewegung notwendig ist.
The Heat is on
Wie erwähnt kann die 6400 ohnehin, die 6500 dank nachinstallierter App, länger als 30 Minuten am Stück aufzeichnen. Zumindest theoretisch, wäre da nicht diese Temperatur.
4K erfordert Rechenpower die auch entsprechend Abwärme produziert.
Die 6500 schaltete sich dann auch nach spätestens 40 Minuten ab.
Dabei habe ich beobachtet, dass, hängt die 65er am Netzteil, die Temperatur langsamer steigt. Aber sie hält nicht durch.
Anders die 6400er, die lief die ganzen 60+ Minuten tapfer durch, ab und an zeigte sie im Sucher das Temp Symbol, aber zeichnete weiter auf.
Dabei ist der Menuepunkt Autom AUS Temp auf HOCH gestellt.
Die 65er benötigt nach dem Ausschalten etwa 1-2 Minuten, dann läuft sie wieder, aber auch nur für 5-10 Minuten. Das ist also in 4K zu beachten, ein Durchlaufen trotz grosser SD-Karte ist nicht drin.
Wir haben bei Zimmertemperatur in geschlossenen Räumen gedreht.
Fazit
Würde ich jetzt eine dritte Alpha kaufen, dann entscheide ich mich wieder für das Alpha 6400 / SEL 18-135 3.5-5.6 OSS Bundle.
Mit dem 18-135 bekommt man ein relativ gutes Alltagsobjektiv für wenig Geld dazu. Der aktuelle Preis(*) liegt bei unter 1260€ brutto für das Kit. Der nackte 64er Body liegt bei unter 1000€.
Wer dann noch Geld übrig hat, dem empfehle ich das SEL 70-200 2.8 OSS.
Aber das ist eine andere Geschichte.
(*) Januar 2021 – Die A6500 scheint aus dem Programm genommen.
Über siebenkommafünf Milliarden Menschen bevölkern den Planeten Erde. In manchen Gegenden wird es da richtig eng. Familien leben auf wenigen Quadratmetern zusammen und schaffen dennoch den Alltag.
Mindestens 162.000 Hektar Land besitzt dagegen Jeff Bezos. Der Amazon Chef nimmt damit Platz 28 der Immobilienkönige in den USA ein, also knapp vor Mittelmaß.
Wo der Mensch sich breit macht, da bleibt immer weniger Raum für Flora und Fauna. Interessant sind die oft nur noch, wenn man davon einen vollen Magen bekommt oder sie in die eigene Freizeitgestaltung passen.
Die Blechlawine überrollt alles
“Braucht es wirklich freilebende Elefanten auf unserem Planeten?”
Ist es denn nicht egal, ob es noch 200 oder null Tiger irgendwo in Indien gibt? 99,99% der Weltbevölkerung wird niemals auf einen wilden Tiger treffen, die 0,000irgendwas% es wohl bereuen.
Der Beutelwolf, der Dodo oder der Plateau Döbel, kaum hatte man sie entdeckt, da waren sie auch schon weg.
Ob jetzt eine Amsel im Garten herum springt oder nicht, was soll das?
Der Berggorilla und Blauwal sind ja schön und groß – aber sie hatten ihre Zeit.
Das Zeitalter des modernen Menschen
Ein Großteil der Tier- und Pflanzenwelt hat im Zeitalter des modernen Menschen einfach keinen Platz mehr.
Die Erde ist einem steten Wandel unterworfen. Es gab das Zeitalter der Meere, der Dinosaurier, der Großsäuger wie Riesenfaultier, Mammut oder Säbelzahntieger.
Sie sind Geschichte, waren über einen bestimmten Zeitraum die beherrschenden Arten, dann kam der Modellwechsel.
Selbst den Neandertaler hat es erwischt.
Der moderne Mensch lebt nicht mehr aus der Natur.
Der moderne Mensch hält sich das an Tieren und Pflanzen, was er zum Leben benötigt.
Er setzt auf eine Nahrungsmittelindustrie die die Versorgung sicher stellt.
Diese Industrie benötigt Raum und Ressourcen.
Sie benötigt Energie, Wasser, Licht und Transportkapazitäten.
Kunstwelten sind unser Habitat
Wie ein Biber, der ohne Rücksicht auf andere seine Burg in einen Fluss setzt um seine Art zu erhalten so agiert der modere Mensch.
Er ist die vorherrschende Art und was er tut dient ihm zum Arterhalt.
Wälder roden, Flüsse aufstauen, Strassen bauen, die Erde nach Bodenschätzen durchpflügen. Das alte Modell des Planeten der vielen Säugetiere ist überholt. Der Mensch muss den kompletten Planeten für sich übernehmen um zu überleben.
Es wird eng für andere
Vor wenigen hundert Jahren war ganz Europa ein einziger fast undurchdringlicher Wald.
Vermisst ihn jemand? Wenn heute ein Wolf auftaucht, dann bricht Panik aus.
Wenn morgen das letzte freilebende Nashorn auf einen Großwildjäger trifft, dann vermissen wir es. Wie lange? Ein halbes Jahr? Zwei Jahre? Erinnern Sie sich noch an den Plateau Döbel (lat. Evarraeigenmanni) am Anfang des Textes? Den gab es bis 1954 in Mexiko. Die dortige Wasserverschmutzung hat er nicht überlebt. Vermissen Sie ihn?
Er hat es ja nicht einmal auf unsere Speisekarte geschafft.
“Früher gab es hier diese Nashörner – jetzt wird hier Getreide angebaut oder industriell seltene Erden, für unsere Mobilität & Kommunikation, gefördert.” So nimmt es dann die kommende Generation zur Kenntnis.
Dazu Fotos, Filme und ein Wikipediaeintrag.
Die schönsten Naturfilme entstehen demnächst ohnehin im Rechner. Für den modernen Menschen, der die Umwelt über soziale Netzwerke und das manipulative Bewegtbild wahrnimmt ist das doch ideal.
Man kann nicht alles retten – wir haben mit Banken und Konzernen schon genug zu tun und die beeinflussen unser Leben mehr als ein unbekanntes Faultier im fernen Amazonasbecken.
Macht euch die Erde untertan.Genesis 1.28
Das ist unsere Maxime. Nach der lebt der moderne Mensch, die aktuelle Krone der Schöpfung. Und doch sollten wir eines nicht vergessen, auch wir werden nur temporär die absoluten Herrscher sein. Daher muss uns eines wichtig sein: Lasst uns die Erde an nachfolgende Lebensformen besenrein übergeben.
“Auf einem Schiff aus Butter auf flüssiger Lava zu segeln ist sicherer als mit einer Ursa zu drehen”. sagt Sedat. Sedat mag Sony.
Seit gut einem Jahr ist jetzt die URSA mini Pro im Einsatz.
Zeit einmal ein erstes Fazit zu ziehen.
URSA mini Pro mit Samyang 35mm T 1.4, Follow Focus, Shape Hand 5 und EVF.
It works
Vorneweg, auch wenn es mancher nicht glauben mag, sie funktioniert.
Die URSA mini Pro (UmP) ist die Black Pearl unter den Kameras und die segelt auch auf Lava.
Gedreht wird meist in UHD mit 25fps und Apple ProRES422 im Filmmode.
Die Bildqualität steht ausser Zweifel. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Wahl der Optiken einen wichtigen Beitrag dazu leistet.
Die CFX650 256 GByte CFast 2.0 Karten von Transcend haben bisher alles Material brav aufgezeichnet. Keine Dropouts, keine korrupten Files.
Die Kamera lief im Schnee genauso wie wie im Hochsommer, nur bei Regen braucht es einen Schirm. Die Kühlausgänge sind an der Oberseite.
Man gewöhnt sich auch an die ebenfalls oben herausgeführten zwei XLR Buchsen.
Der Ton ist sehr gut, für mein Gefühl klarer und besser als an einer PDW 700.
Objektiv gesehen
URSA mini Pro mit Sigma 18-35 mm T2.0
Dank des Canon Mounts lassen sich eine Vielzahl von Optiken anschliessen.
ZEISS, SIGMA und TOKINA haben in den letzten Jahren schöne Zooms präsentiert, nicht ganz billig, aber wer es günstiger mag, Fotooptiken gehen auch.
Die Stufenlose Blende ist dann natürlich dahin, ebenso wie die konstante Schärfe und Blende im Zoombereich.
URSA mini Pro mit Sigma 150-600mm T5.0-6.3
Ein schönes Beispiel für eine “lange” Tüte ist das Sigma 150-600mm F5,0-6,3 DG OS HSM Contemporary. Die Blendsteuerung über das Scrollrad an der UmP klappt mit der Sigma wunderbar, der Autofokus ist langsam, aber geht. Eventuell wäre er in der SPORT Version des Objektives schneller, aber das ist nur eine Vermutung.
Der optionale Blackmagic EVF Sucher ist aus meiner Sicht ein must have. Das Bild ist sehr gut und gerade draussen bei Sonne ist ein EVF Sucher einfach unverzichtbar. Die URSA wird mit 95W V-Mount Akkus von RedPro und Patona betrieben, die sind leicht und laufen ausreichend lange.
Handling
Die Kamera ist sehr kompakt gebaut.
Mit einem Zoomobjektiv wird sie schnell kopflastig. Auf dem Stativ merkt man das nicht, aber aus der Hand oder von der Schulter eben schon. Fährt man den Viewfinder ganz aus, dann bekommt man die URSA auch auf der Schulter in eine gute Arbeitsposition.
Den im “Shoulder Kit” mitgelieferten Kameraarm habe ich noch nie verwendet – er ist mir zu kurz oder meine Arme sind zu lang.
Eine ideale Lösung ist für mich der Shape Hand 5 Griff an 15mm Rohren. An den Griff habe ich einen LanParte LANC REC Button montiert.
Shape Hand5 und LanParte LANC an 15mm Rohren der URSA mini
Damit ist die Kamera wunderbar greifbar. Der Shape Griff lässt sich per Druckknopf schnell verstellen und kann auch als Stativersatz auf Flächen eingesetzt werden.
Zudem ist ein Follow Focus für die Schärfensteuerung unbedingt zu empfehlen. Gerade in dieser Combo lässt sich die URSA mini Pro damit optimal bedienen.
Erste Schäden
Im Drehalltag bleibt man mal wo hängen oder stösst dagegen.
Als einzigen Schaden erwischte es bisher den Drehregler für die Audiokanäle 2 und 4 der UmP.
Wobei CH4 ohnehin nur auf dem Papier existiert. CH3/4 werden erst nach einem schon lange angekündigten Softwareupdate nutzbar sein.
Lost – Scrollrad für CH2/4
Der Verlust des Plastikrades hat aber keinen grossen Einfluss, denn der Tonpegel kann auch über den Touchscreen eingestellt werden. Und auch der kleine Stumpen lässt sich mit spitzen Fingern noch drehen.
Mittlerweile ist ein Ersatzteil über die sehr gute Broadcast&Verleihfirma BildTon in München geordert worden.
FunFact – man muss die Seriennummer der UmP angeben um das Teil zu bekommen, dafür verschickt BM das Rädchen dann gratis.
Mehrkameraeinsatz
Eine URSA mini Pro und eine URSA mini 4.6k passen wunderbar zusammen – es ist ja immerhin der gleiche Chip und die gleiche Grundtechnik.
Harmonieren wunderbar. URSA mini 4.6k mit Samyang 100mm Macro T2.8
Mit anderen Kameras, wie der Sony PDW700, wird es schwieriger. Zum einen produziert die Sony einen anderen Look, zum anderen ist der MPEG IMX Codec einfach viel schlechter als Apple ProRES422.
Die PDW ist für News gemacht – das Material wird aus der Kamera heraus verschnitten, ohne grosse Korrekturen, es muss auf Sendung.
Daher ist es in der Post ein deutlicher Mehraufwand beide Kameras im Farbbild aneinander anzupassen.
Der hochkomprimierte Sony Codec hat einfach nicht soviel Gestaltungsmöglichkeit.
Auch mit einer Sony alpha 6500 lässt sich die URSA mini Pro nur bedingt kombinieren. Besser ist dann sicher die BM Pocket 4k.
Was fehlt?
Definitiv wird es Zeit für die versprochenen 4 Tonkanäle.
Schön wäre auch eine Automatikfunktion für das interne Mikro.
Warum die Blackmagic Bluetooth APP nur mit dem iPad funktioniert erschliesst sich mir auch nicht. Diese APP möge bitte auch für das iPhone kommen, denn das trägt man immer bei sich.
Die Lage des HFR (High Frame Rate) Buttons über dem REC Knopf ist etwas ungünstig.
Drückt man HFR ändert sich die Anzahl der Frames per second auf einen im Menu voreingestellten Wert.
Das passiert einem einmal, dann hoffentlich nicht mehr.
Wobei das auch der eigenen Unachtsamkeit geschuldet ist, denn im Sucher/Klappdisplay wird ja die FPS Rate angezeigt.
Die URSA ist keine wirkliche OutOfTheBox ich drehe los Kamera. Man sollte sich schon etwas mit dem Menu befassen, wissen was ein Histogramm ist und die Empfehlungen von BM für die Speicherkarten sehr ernst nehmen.
Und wissen, was der Unterschied von Film zu Videomode für den Dreh bedeutet.
Ein Wunsch geht an die Hersteller von Objektiven.
Ein 18-400mm Cine Zoom T3, bezahlbar. Ok, ich träume weiter….
Was man selbst in den Jahren zulegt, das nimmt das Equipment ab. Die Bilder werden hochauflösender, die Chips grösser, aber die umbauende Hardware immer schlanker.
Man hat das Gefühl, dass Stecker und Akkus noch am ehesten die Baugröße bestimmen.
Bei der Alpha 6500 wandern die “riesigen” XLR Buchsen in externe, aufsteckbare Hardware. Ansonsten nehmen der Chip und der Akku den meisten Platz im Gehäuse weg. Kleiner geht kaum. Dennoch zeichnet die 6500er in 4K auf SD Card auf und kann dank E-Mount mit unterschiedlichsten Optiken bestückt werden.
Manchmal wird über den Stromverbrauch geheult – Patona oder Ansmann Ersatzakkus kosten wirklich nicht viel. Ich habe sieben Stück und hatte noch nie Not am Mann.
Auch klein und fein – der DJI OSMO.
Die kleine Gimbal 4k-Cam von DJI fällt kaum auf und ermöglicht ungewöhnliche Perspektiven.
Der Akku hält ausreichend lange – zum Problem wird eher, das als Steuerung genutzte iPhone SE.
Denn der iPhone Akku knickt eher ein.
Zumal beim OSMO ein Wechselakku nicht die Welt kostet. Mit drei Akkus kommt man locker über den Tag.
Mit beiden Kameras kann man Bilder machen, wenn eine grosse PDW oder URSA einfach zu sehr auffallen würden.
Natürlich kommt ein OSMO von der Bildqualität an eine URSA mini auf Ronin nicht heran, aber bei Sonnenschein klappt es ganz gut und alles ist besser als kein Bild zu bekommen.
Nachdem bei der 6500er auch zwei Firmware Updates nachgereicht wurden, hat sich die Bildstabilität bei der 4K Aufnahme ohne Stativ deutlich verbessert.
Die unschönen Verfranzungen (sieht man bei der Libellenskulptur im Film) kommen fast nicht mehr vor – man muss natürlich auch ein Gefühl für die Cam entwickeln.
Ich habe einen YouTube Clip online gestellt, mit Aufnahmen der 6500er und des OSMOs. Die 6500er noch mit der Firmware 1.02, aktuell ist die 1.04 und auch unbedingt für 4K zu empfehlen. An dem Material ist nicht verändert – right out of the cameras.
Wie bereits geschrieben haben wir vier Patona V-Mount Akkus eingekauft.
Wegen des geringen Gewichts, wegen den 95 W Leistung und damit einhergehend der allgemeinen Flugtauglichkeit.
Mit den Akkus wird eine URSA mini 4.6 zum Leben erweckt und insgesamt haben die LiIonen Zellen jetzt bereits fünf Flugstrecken hinter sich gebracht, darunter nach Singapore, Nairobi und Sao Paulo.
Das Fazit bisher – alles gut gelaufen. Die Akkus tun ihren Dienst.
An der URSA und an den F&V Flächenleuchten.
Ein Sturz wurde auch bisher klaglos überstanden.
Auch das D-Tap Ladegerät von Patona funktioniert einwandfrei.
Im Bild sehen wir eine typische Ladesituation im Hotel, das kennt wohl jeder.
So gesehen scheint mit Patona eine weitere V Mount Alternative auf dem Markt zu sein.
Bei den Handgepäckkontrollen wurden die Akkus nie beanstandet, weder von KLM, Qatar, Singapore Airlines noch nicht einmal von der Lufthansa.
Die weigerte sich allerdings die LiIonen Akkus im aufgegebenen Gepäck zu transportieren, nur im Handgepäck.
Einziger Wermutstropfen, einer der Akkus passt nicht 100% auf den V-Mount Adapter der URSA mini.
Ist er eingerastet und wackelt man stark am Akku, dann ist der Strom weg.
An der PDW700 passiert das nicht – das liegt hier also an einer unglücklichen Kombination Adapterplatte URSA zu Patona Anschluss.
Beim Drehen vom Stativ ist man save – es passiert nur, wenn man gegen den Akku stößt.
Lange ist es her, da hatte ein Kameramann eine Kamera. Punkt.
Eine 80.000 DM DigiBeta zum Beispiel.
Ein Revolution war dann schon das Aufkommen der kleinen DV Kameras.
Ich erinnere mich an ein Interview mit Helmut Dietl – aufgezeichnet mit einer Sony VX1000.
Dietl hat sich von mir die Kamera im Detail zeigen lassen, da er nicht glauben konnte, dass so ein kleines Ding ein brauchbares Bild aufzeichnen könne. Konnte sie aber.
Aus heutiger Sicht natürlich nur SD Gematsche.
Mittlerweile hat jeder je nach Einsatzfall ActionCams, miniHD Mühlen und Multicopter mit Kamera an Bord, wenn es zum Dreh geht.
Immer seltener dagegen eine fette EB Mühle wie die PDW700.
Unsere Hauptkamera ist die:
Blackmagic URSA mini 4.6K
Wer diesen Blog verfolgt, der weiss, ich bin ein Freund der Kameras aus Downunder von Blackmagic.
Sie macht wunderschöne Bilder und liegt nahezu perfekt in der Hand oder auf der Schulter.
Die URSA mini 4.6K (inkl. Pro) halte ich für eine hervorragende, alltagstaugliche Kamera.
Aber sie verfügt auch über eine gewisse Grösse.
Sony alpha 6500
Und so habe ich paypal bemüht und eine alpha 6500 gekauft.
Warum? Downsizing ist die Antwort. Es gibt Jobs, da sollte man nicht unnötig auffallen, oder schlichtweg schlank unterwegs sein, nicht fragen müssen. (mache ich auch gerne mit dem iPhone)
Im Flugzeughandgepäck ist die Sony alpha 6500 auch kein Problem.
Dennoch verlange ich natürlich eine sehr gute Bild- und evtl. Tonqualität. 4K/UHD Auflösung ist Pflicht und eine schnelle Bedienung nicht zu verachten. Da bleibt nicht viel übrig. Panasonic mit der GH5 und MFT ist sicher eine Alternative, aber es waren schon einige E-Mount Optiken von der FS100 im Hause.
Ausserdem ein Metabones Adapter E-Mount auf EF-Canon, damit war Sony erste Wahl.
Noch dazu, da Blackmagic nichts ähnliches im Portfolio hat. Die BM Pocket kann nur HD und der festverbaute Monitor ist sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Der Augensucher der alpha ist auch ein Argument.
Dagegen bin ich hier bereit, muss ich, beim Codec Abstriche machen.
Die alpha 6500 kann kein ProRES, kein RAW, kommt bei der internen SD-Card Aufzeichnung über 4:2:0 nicht hinaus und zeichnet im Sony eigenen H.264 XAVC-S Codec 4K und HD auf.
Kein Knaller für eine nachträgliche Farbkorrektur.
Sie beherrscht aber SLOG2 und 3 und bietet diverse Picture Profiles für spezielle Looks.
Mit dem optionalen XLR-K2M Adapter bekommt die kleine Fotofilmknipse zwei vollwertige Ton XLR Eingänge spendiert.
Im Lieferumfang des XLR-K2M befindet sich auch das Richtmikro ECM-XM1 mit Windschutz.
Es gibt keinen Kabelsalat, da der XLR-K2M über den intelligenten Blitzschuh der 6500er verbunden wird.
An einem dummen Blitzschuh einer NEX, Nikon oder Canon funktioniert der K2M auch nicht.
In Verbindung mit der 5-Achsen Bildstabilisierung, dem Touchscreen und dem sehr schnellen Verfolgungs-Autofokus lässt sich die kleine Mühle ganz leicht handeln. Was ich faszinierend finde, das Paket aus Kamera und SEL1855 Optik und K2M kostet weniger als der Sucher einer PDW700 und ist trotzdem, zumindest in HD, professionell voll einsetzbar.
Die alpha kann 4-fache Zeitlupe in HD, das ist aus meiner Sicht simpler Durchschnitt. Das kann jede Cam.
Ich habe hier einmal auf die schnelle ein paar Aufnahmen mit der 6500er in HD gedreht, darunter auch in Zeitlupe. Die Kreissäge steht im dunklen Keller und die Sony wurde auf ISO 3200 eingestellt. Die Zeitlupe taugt da nicht wirklich.
400 fps wären besser, das sollte eigentlich mit einem Firmware Update zu machen sein.
Das faszinierende ist wirklich der hervorragende Bildstabilisator bei ruhig gehaltener Kamera.
Den Touchscreen und die 5 Achsen Stabilisierung hat nur die 6500er – wer also ein Schnäppchen mit der Vorgängerin, der alpha 6300 machen möchte, sollte sich genau überlegen ob es das wert ist. Denn auch das Hitzeproblem der 6300er bei 4K Aufnahmen soll bei der alpha 6500 der Vergangenheit angehören.
Das Softwaremenu der 6500er ist umfangreich, sehr umfangreich, was nicht für das mitgeliefert Handbuch gilt. Da ist ein Baum umsonst gestorben.
Aber zum Glück gibt es dieses Internet.
Es lassen sich für gemeinsam gewünschte Einstellungen auch Presets festlegen.
Einwenig happig ist auch die Akkulaufzeit.
Nun ist die Kamera sehr kompakt und bietet damit wenig Raum für den Energiespeicher, daneben werkelt jede Menge Elekronik nach dem Einschalten, das fordert seinen Tribut.
Also man sollte schon eine Hosentasche voll Akkus dabei haben um den Tag zu überstehen.
Im Lieferumfang befindet sich ein Akku, aber kein externes Ladegerät, der Akku kann nur in der Kamera über USB geladen werden.
Ich habe bei ebay einige Patona Akkus (950mAh) samt Lader gekauft. Der original Sony NP-FW50 Akku (1020mAh) hält länger, kostet aber auch dreimal soviel.
Das grosse, in Grenzen bewegliche, Touchscreendisplay ist draussen nur bedingt zu gebrauchen. Hier hilft der Augensucher. Blickt man durch den Sucher, dann wird der Touchscreen abgeschaltet, nicht aber die Touchfunktion. Das heisst, man blickt durch den Sucher und kann mit dem Daumen trotzdem die Schärfe über den Touchscreen verlagern. Das Schärfeviereck, das den Bereich anzeigt, wandert im Sucherdisplay mit.
Natürlich kann die 6500er auch mit dem Smartphone verbunden werden. Das geht über Bluetooth, NFC oder WLAN. Die App PlayMemories dazu gibt es gratis für Android und iOS im jeweiligen Store. Mit der App lässt sich zum Beispiel das Bild kontrollieren (mit Verzögerung) und die Aufnahme starten und stoppen.
Das kann ganz praktisch sein, wenn man die Kamera zum Beispiel in einem Auto verbaut hat und man dann schlecht an die REC-Taste kommt.
Die alpha 6500 sehe ich als ideale zusätzliche (dritte) Kamera die dank ihrer Kompaktheit auch für ungewöhnliche Perspektiven gut zu gebrauchen ist. Schön auch, dass sie nicht erst fett aufgerigt werden muss um bedienbar zu werden.
Aber wer will kann die kleine Sony natürlich fett aufblasen mit Monitor (HDMI out), externem Recorder, Cage, Rods, Follow Focus usw…
NACHTRAG: vom 24. April 17 HD wow – 4K mau
Nennt es Rolling shutter, nennt es Jello Effekt, Mist ist es auf jeden Fall.
Im 4k Modus ist die 6500er nur eingeschränkt zu benutzen. Zügige horizontale Bewegungen, sogenannte Schwenks, führen zu verzogenen vertikalen Linien. Sieht doof aus und macht das Material für den professionellen Einsatz unbrauchbar.
Die Fünfachsenstabilierung kommt bei bewegter Kamera auch immer wieder ins schwimmen – das sieht dann richtig schlimm aus. Dieses Schwimmen, eher ein Wobbeln, kommt aus dem Nichts, dauert 2-3 Sekunden und dann ist wieder alles gut. Das Material ist nicht nutzbar und beim Dreh merkt man es nicht unbedingt. Im Schnitt fällt einem dann die Kinnlade runter.
Was soll das Sony, seit der 6000er gibt es dieses Rolling Shutter Problem? Und die vielbeworbene Fünfachsenstabiliserung hakt auch von Zeit zu Zeit.
Für mich ist das typisch Sony um den Abstand zur A7 oder den FS-Units zu wahren. Aber Kunden erfreut man dadurch nicht.
Also Fazit: In HD ist fast alles gut, in 4K ein klares DON’T BUY.
Als Dritt- oder Notfallkamera ist die 6500er ok, aber ansonsten Finger weg.
Schade eigentlich.
Aktualisierung 16-09-2017
Mittlerweile steht die Firmware 1.04 zum Download bereit. Wie auch bei der 1.03 geht es hier vor allem um die Verbesserung der Bildstabilisierung im 4K-Filmmodus. Soviel sei gesagt, es wird immer besser, noch nicht optimal, aber es wird.
4.6K – nicht 4K, man merke auf.
Nach zwei defekten 4K URSA minis wurde auf die URSA mini 4.6K gewechselt.
Das ist einfach nur empfehlenswert, die grosse kleine URSA ist um Längen besser in der Bildqualität als die 4K Variante. Das ist zumindest mein Eindruck.
15 statt 12 Blenden Dynamikumfang und mehr Bildformate sind der augenscheinlichste Unterschied.
Wir haben jetzt mit der URSA mini 4.6K 15 Drehtage in drei Projekten hinter uns. Da lässt sich schon ein Resümee ziehen.
Gedreht wurde immer in UHD 3840×2160 Pixeln und 25 Bildern pro Sekunde. Der verwendete Codec war ProRES422, damit gehen ca. 68 Minuten feinstes Rohmaterial auf eine 256 GByte CFast 2.0 Karte.
Ein wesentlicher Bestandteil aller drei Projekte waren gesetzte Interviews.
Der Ton wurde hier über einen Mischer direkt auf die URSA mini aufgezeichnet. Für die Interviews kam fast immer das Walimex/Samyang VDSLR 85mm zum Einsatz. Bei der Produktion des B Roll Materials ein Tokina Cinema ATX 11-18mm und eine Canon EF 24-105mm Fotooptik. Die Blende der Fotooptik lies sich von der URSA mini wunderbar steuern, den Autofocus habe ich nicht genutzt.
Bei B-Roll Aufzeichnungen wurde alleinig das interne Mikro der URSA mini für die Atmo genutzt.
Gleich mal zum Ton.
Eine Sennheiser G3 True Diversity Funkstrecke (Taschensender SK 100, Kameraempfänger EM 100) mit MKE2 Mikro fing den ein und über den Audio Device 302 Mischer ging es dann via Kabel als LINE Signal zur URSA mini 4.6K.
Die URSA mini zeichnete den Ton auf beide Kanäle absolut rauschfrei auf.
Was ich immer noch bemängele, ich kann mich nur entscheiden, ob der Ton via XLR oder via internem Mikro angeliefert wird. Die URSA mini hat 2 Tonkanäle, aber ich kann nicht zum Beispiel Kanal 1 auf XLR und Kanal 2 auf Internmikro schalten. Entweder oder.
Dann hoffen wir mal auf ein Softwareupdate, 4 Kanäle wären auch ein tolles Ding.
Und schon sind wir bei der Software – hier ist die aktuelle Firmware OS 4.0 im Einsatz, mit komplett veränderter Oberfläche aber vielen Vorteilen.
Unter anderem kann mit der URSA mini jetzt auch einen Weissabgleich durchführen. Es können Presets abgespeichert und LUTs geladen werden.
Die neue Software ist wesentlich flotter zu bedienen. Auch im Betrieb gefällt die Firmware 4.0.
So lassen sich wichtige Paramter einblenden, aber mit einem Zweifingerwisch von oben nach unten sofort ausblenden. Noch einmal über das Display gewischt sind sie wieder da.
Ein Doppeltipp ins Display vergrössert das Bild auf 1:1 und der Bildausschnitt lässt sich beliebig verschieben. Ideal um die Schärfe einzustellen. Hier hilft auch der Focusassistent, über grüne oder rote Linien wird die Schärfe angezeigt. Das klappt sehr gut.
Die eingeblendeten Informationen sind Touch sensitiv, das heisst, tippt man zum Beispiel auf ISO 800, dann werden die verfügbaren ISO Werte 200 – 400- 800 – 1600 eingeblendet und man kann den gewünschten Wert auswählen.
Für jeden der drei Signalausgange (Front&Back SDI, Display) der URSA mini lassen sich die angezeigten Parameter einzeln zur Anzeige auswählen.
Der eigentliche Dreh mit der URSA mini läuft unkompliziert, hat man die Cam im Vorfeld drehfertig gemacht.
Zebra und Histogramm sind es, auf was es zu achten gilt. Ich bin kein Freund von False Color und komme mit dem Histogramm sehr gut zurecht. Das Zebra steht auf 100%. Ich versuche ein Erscheinen der Zebrastreifen irgendwo im Bild zu vermeiden.
Wenn das Material in den hellen Bereichen clippt, dann geht auch in der Post nicht mehr viel.
Daher – lieber eine Blende mehr und danach in der Post hochziehen.
Das ProRES422 Material eignet sich da sehr gut – viel besser als die XDCam Files der PDW700 und natürlich ist es einem AVCHD Material um Lichtjahre voraus was die spätere Gestaltung betrifft.
Nutzt man den BM Viewfinder freut einen die hervorragende Bildqualität des Suchers. Schärfen lassen sich sehr gut beurteilen.
Einziger Nachteil – die anfallende Datenrate. Das Materialhandling sollte daher gut geplant werden.
Es kommt einfach was zusammen, so dass ein MacBookPro oder Windows Laptop mit Thunderbolt und USB3.0 zur Grundausstattung gehört.
Es sein denn man verfügt über CFast 2.0 Karten im Überfluss. (256 GByte Karte aktuell 350€)
Meine Ausstattung für vor Ort/Hotel besteht aus einem Thunderbolt 2 CFast 2.0 Reader von Lexar (140.00€ bei Teltec) und handelsüblichen USB3.0 2.5″ Festplatten mit 1-2 TByte.
Für keines der Geräte wird ein Netzteil benötigt. So ist es möglich, in einem Rutsch von einer CFast 2.0 Karte auf gleich 2 Festplatten eine Kopie des wertvollen Rohmaterials zu ziehen.
Das dauert bei 256 GByte ein wenig – geht aber dank Thunderbolt 2.
Den fehlenden eingebauten ND Filter vermisse ich übrigens nicht – vieles wurde Innendrinnen gedreht, da benötigt man ihn ohnehin nicht. Für draussen arbeite ich mit aufgeschraubten ND Filtern, gerne auch mit variablen ND Filtern. So kann ich zuerst die Blende einstellen und mit dem variablen ND Filter für die richtige Belichtung sorgen.
Das klappt hervorragend. Fazit – it works.
Flow my tears – fliesst meine Tränen.
So geht es einem manchmal, sieht man das Bild, das die ein oder andere Kamera in schwierigen Situationen liefert.
Dazu gehört sicher auch der Lowlight Bereich, schnell beginnen die Bilder unschön zu rauschen, grieselig zu werden.
Lange schon wollte ich die Lowlightfähigkeit der Blackmagic URSA mini 4.6K einmal testen, nicht clean, sondern unter Realbedingungen.
Gerne bei Dunkelheit mit natürlicher Beleuchtung, dazu zähle ich auch das Feuer.
In seiner kleinsten und kompaktesten Form auch als Kerzenlicht bekannt.
Jetzt ergab sich die Gelegenheit in einem Dachgeschoss eines ehemals landwirtschaftlichen Anwesens in Brandenburg.
Equipment
Viel Equipment war nicht vor Ort.
Zum einen war da, wie erwähnt, die Blackmagic URSA mini 4.6K, die die glücklose 4K nun endlich ersetzt.
No more Lines of Horror.
Kleine Anmerkung am Rande, die 4.6K ist um Längen besser als die günstigere 4K. Also wann immer noch Kleingeld da ist, bestellt die 4.6K.
Dann war da noch ein Sachtler Caddy Stativ und ein Koffer mit Optiken von Walimex 85, 35, 24mm Optiken, Canon EF 24-105 USM und der Tokina Cinema ATX 11-18mm.
Die beiden letzteren kamen für den Dreh auf Grund der mangelnden Lichtstärke (Canon 1:4, Tokina 1:3) nicht in Frage.
Es war stockdunkel des Nachts im Dachgeschoss.
Die Walimex Festbrennweiten verfügen über Lichtstärken von 1:1,4 und 1:1,5 und ich hoffte, dass es reichen würde, denn 23 Teelichter, 2 lange Kerzen, ein 5 flammiger Leuchter und 6 rote Grablichter war alles, was vor Ort als Lichtquelle verfügbar war.
Leider stand uns zu Audioaufnahme nur ein Zoom H4 mit 2 Audiotechnika Richtmikros zur Verfügung, daher ist beim Ton um etwas Nachsicht gebeten. Eine direkte Aufnahme in die URSA brachte ebenfalls kein zufriedenstellendes Ergebnis – ein leichtes Rauschen war dann zu hören.
Aber aus Erfahrung kann ich sagen -> Mikro – Mischer – URSA mini bringt ein hervorragendes Ergebnis. Nur ein Mischer war eben nicht zur Hand.
Das ist nicht optimal bei einem Gitarrenstück, aber für mich hatte die Kerzenscheinaufnahme mit der URSA mini 4.6K Priorität, notfalls hätten wir es auch ohne Ton gemacht 😉
Zudem hatten wir nur einen engen Zeitslot, so dass wir nach dem Aufbau das Stück “Flow my tears” nur drei bis viermal würden spielen können. Letztendlich ergaben sich daraus drei sehr statische Einstellungen bei denen man aber in aller Ruhe die Bildqualität beurteilen kann.
Blackmagic URSA mini 4.6K EF
Aufnahmeformat war UHD 3840×2160 mit 25 fps und dem Codec ProRES 422 HQ.
50 fps hätten schon wieder mehr Licht verlangt. Der Shutter Angle blieb bei 180 Grad unverändert.
Die URSA lief bei dieser Aufnahme noch unter der Software Version 3.3 . Es wurde im “Video” Modus aufgezeichnet.
Die URSA mini verfügt über eine ISO 400/800/1600 Einstellung. Optimiert ist sie angeblich für ISO 800, daher wollte ich auch die Szene bei ISO 800 umsetzen.
Wegen der Kerzen als einzige Lichtquelle habe ich die Farbtemperatur an der Blackmagic auf 2500 Kelvin eingestellt.
Licht und Ton
Mit den Teelichtern haben wir eine gewisse Grundhelligkeit, einen Leuchtkreis um den Musiker geschaffen. Damit wird auch Tiefe erzeugt.
Die sechs roten Grablichter bringen im Hintergrund etwas Farbe ins Spiel und der 5-flammige Leuchter dient zur seitlichen Aufhellung von Gitarre und Spieler.
Der Gitarrist spielte vom Blatt. Zwei Kerzen beleuchteten die Notenblätter und diese wiederum dienten als Reflektor um Aufhellllicht auf den Musiker zu werfen.
Was leider nicht möglich war, das war der Einsatz eines Spitzlichtes. Ich hätte gerne noch ein oder zwei Kerzenständer zur Hand gehabt um das Licht mehr vom Holzboden zu lösen.
Wie sich zeigte, waren die ISO 800 und eine komplett offene Blende den vorherrschenden Lichtverhältnissen gerade gewachsen. Das bestätigte auch ein Blick auf das Histogramm.
Die Belichtungsvorgabe lieferten die Kerzenflammen, denn die durften ja nicht ausbrennen, also überbelichtet sein. Der hohe Dynamikumfang der 4.6K von 15 Blenden kommt einem hier zu Gute.
Gespielt wurde auf einer Ibanez AF125 NT mit einem Benedetto B-6 Tonabnehmer über einen AER Compact 60 Amp. Der Ton dann über den Raum und zwei Audiotechnikas abgegriffen.
Die beiden Audiotechnikas gingen direkt in den ZOOM H4n. Flow my tears von John Dowland ist ursprünglich ein Stück für Laute und Gesang. Es gibt auch eine Version von Sting, dem ex Police Sänger.
Der Dreh
Ich hatte an der URSA keinen Viewfinder montiert. Einzig der 5 Zoll Ausklappsucher diente zur Bildkontrolle. Um die Schärfe zu finden war einmal mehr die sehr gute Peaking Funktion der URSA mini ein nützlicher Helfer. Letztendlich war es im Raum so dunkel, dass man an der Kamera keine Taste erkennen, noch die Skalen an der Optik ablesen konnte.
Die nahe Einstellung an der Gitarre diente für den Schnitt als Audio- und Syncmaster.
Der Dreh war unkompliziert, das Bild auf dem Monitor schien in Ordnung. War es auch.
Der Clip liegt in YouTube – wichtig, es wurde KEINE Farbkorrektur oder sonstige Bearbeitung am Material durchgeführt.
Das Material kam von der CFast 2.0 Speicherkarte ins Final Cut X, dort wurde geschnitten und dann das Master als mp4 bei YouTube gehostet. Man sieht also das Bild, wie es die Kamera aufgenommen hat.
Das Bild ist in Wirklichkeit natürlich noch besser, da für YouTube ordentlich komprimiert wurde, von 16 GByte auf 0,6 GByte.
Der YT Clip ist maximal in UHD abrufbar.
Unterm Strich sieht das Material sehr gut aus. Kein unangenehmes Rauschen in den dunklen Bereichen.
Schade ist, dass der linke obere Bildbereich gar so dunkel ist – aber wo kein Licht ist, da kann nichts zu sehen sein.
Ich hätte mir einfach noch ein paar Dedos dazu gewünscht.
Aber so hatten wir jetzt ein Set mit 36 Kerzlein und kamen damit zu recht.
Vielen Dank noch einmal an Karl Epp für die Zeit, das Können und das Mitmachen.
Da erklärt man noch lang und breit wie denn die URSA mini zu handhaben ist, und dann zack – ist sie weg.
Auf dem Weg nach England zum Service oder Kompletttausch, mal sehen.
Schuld daran sind kleine horizontale Linien die bei voller 4K Betrachtung sichtbar werden.
Oben im Bild schön im Mittelteil zu sehen. Bisher trat der Fehler dreimal auf. Es betraf immer nur einen Clip, alle anderen waren wieder ok.
Trotzdem zum in die Tonne kloppen.
Jetzt die Frage – wie geht Blackmagic damit um?
Ich habe von den Fehlern Screenshots angefertigt und parallel an den deutschen Händler und an den BM Support via Website gemailt.
1:0 für BM, die sich am nächsten Werktag sofort aus England gemeldet haben.
Dann begann das übliche Abklären, ob denn aktuelle Firmware, ob denn Aussentemperatur über 5 Grad Celsius, denn darunter müsse die URSA mini erst warmlaufen (steht auch im Handbuch) usw…
Letztendlich wollte BM dann nur ein paar 4K DNG RAW Files mit eben jenem Fehler haben.
Problem: Bisher war alles in diversen ProRES Codecs gedreht worden.
Also RAW eingestellt und 2 Tage versucht diesen Fehler zu generieren – ohne Erfolg. Glücklicherweise war die Kamera ein paar Tage vorher zu Ansichtszwecken verliehen. Die Leiher hatten natürlich auch Bilder gemacht und BINGO, beim RAW Dreh die Streifen bei einigen Clips im Bild.
Das hört sich jetzt sehr positiv an, dabei heisst das nichts anderes, als: Die URSA mini ist defekt.
Das ärgert einen, aber es kann auch bei einem drei Monate alten Gerät passieren. Eh besser jetzt als nach der Garantiezeit.
Auf jeden Fall hat BM sofort nach der Ansicht der RAW Bilder der Kamera eine RMA Nummer verpasst und jetzt ist das Ding auf den Weg zur BM EU Zentrale nach England, das zum Glück noch in der EU ist. Da gibt es keine Zollprobleme.
Ich denke aber, dass mit dem Brexit ausländische Firmen wie die Australier von BlackMagic sehr schnell ihren Firmensitz nach Irland verlagern werden, die sind in der EU und sprechen Englisch.
Aber zu BM möchte ich bis jetzt nur anmerken, dass der Supportablauf bis jetzt sehr reibungslos funktioniert hat. Wenn jetzt eine ganz neue kommt, dann möge mir das Recht sein.