Ich gebe es zu, ich habe noch nie gerne auf Ausstellungen gedreht – Skulpturen ok, aber die Werke eines Malers? Eingerahmte Zeichnungen, Grafiken, Malereien – das war nie meines. Die Farben gehen am TV verloren, das Objekt ist statisch, vom Ersteller als zu betrachtende Gesamtheit angelegt.
Natürlich kann man das auch spannend auflösen – aber da hat meist der Auftraggeber was dagegen. “Man soll es so sehen wie der Besucher”.
Mir ist das oft zu tot.
Auch darf man bei einer Auftragsproduktion nicht die “Verwertungskette” unterschätzen – also wer schneidet das Material. Wichtige Frage – wenn der/die keinen Bock auf unerwartete Einstellungen hat, dann wird nix draus.
Im Gegenteil, man darf sich noch was anhören, von wegen so nimmer!
Es gab einmal das Magazin Polylux aus Berlin – für die Drehen war eine Lust, dann die Cutter gierten nach Material abseits der Norm. Und die waren richtig gut und zauberten, dazu Autoren die jeden Beitrag neu angingen.

Film lebt doch von Bewegung, von Perspektivwechseln und vom Spiel mit dem Objekt und dem Zuschauer.
Film lebt von Perspektiven, die aus der Norm der menschlichen Betrachtung fallen.
Das sind schon so einfache Dinge wie die Position der Kamera.
Und es gibt natürlich Drehs, da kann man fast nichts falsch machen, weil das Motiv, Protagonisten oder die Story schon alles trägt.
Da kommt man in einen Flow und wird mitgetragen.

Wenn Motiv/Protagonist/Story keine Selbstläufer sind, dann Kopf hoch.
Wir hatten doch noch nie so viele Möglichkeiten. Dolly und Slider sind erschwinglich, wir haben GoPros und Multicopter. Der Rest ist eine Frage der Perspektive.
Lassen wir uns überraschen.
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